Südtirol Urlaub 2022

Obwohl die Wetterprognosen für den 25.7.-29.7. nichts Gutes versprachen, gönnte ich mir heuer im Beisein meiner Freunde Alex und Thomas einen Motorradurlaub in Südtirol. 

Unsere Unterkunft war das MOHO Alpenhotel Laurin, das sich auf 2150m Seehöhe in der Gemeinde Hochgurgl befindet. Aufgrund der Entfernung zwischen unseren Heimatorten und dem Hotel (600 km / 7 h Fahrzeit) entschieden wir uns die Anreise mit dem Transporter von Alex zu bewerkstelligen.

Es sei außerdem erwähnt, dass wir nur 1,2 km vom berühmten Top Mountain Motorcycle Museum entfernt nächtigten, was uns anfangs noch nicht bewusst war 😀 Das Museum war letztes Jahr übrigens Opfer der Flammen geworden und innerhalb EINES JAHRES! neu aufgebaut worden. Nähere Infos findet ihr hier

Tag 1 26.7.:

Das Wetter für unseren Start war nicht gerade ideal, 7° und bewölkt… beim Blick auf die Wetter App wurde bereits ab den Mittagsstunden Regen vorhergesagt. Zum Glück wurde am Vortag bereits der Verlauf der Regenwolken studiert und somit war die erste Tour schon geplant. STILFSERJOCH wir kommen!

Die Route führte uns über das Timmelsjoch (Achtung Maut! Kosten 21€ für hin und retour) nach Meran für einen Tankstop, weiter nach Schlanders und schließlich zum Fuße des Stilfserjochs in der Ortschaft Spondinig. Nun begann der eigentliche „Aufstieg“ auf das berühmte Stilfserjoch über 48 Kehren und einer Strecke von 27,5 km. Ich würde mich selbst als durchschnittlichen Motorradfahrer bezeichnen aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass die Auffahrt mich nicht nur physisch sondern auch psychisch gefordert hat. Die bergaufgehenden Kehren kombiniert mit dem Urlauberverkehr und den oft unberechenbaren Kurvenlinien so mancher Verkehrsteilnehmer fordern höchste Konzentration und Vorsicht. Der Ausblick am Ziel lässt aber die Strapazen schnell vergessen und somit ist ein Punkt auf meiner persönlichen Bucket Liste wieder zum Abhaken. Die Abfahrt über Bormio schlägt mit 34 Kehren zu Buche und ist 21,7 km lang. Die Rückfahrt zum Hotel absolvierten wir über die idente Strecke über Meran.

Kilometer Leistung: 281km

Dauer: ca. 6h reine Fahrzeit

Schwierigkeit: schwer

Tag 2 27.7.:

Für Tag Nummer 2 wählten wir eine etwas einfachere Route. Es ging wieder über das Timmelsjoch auf den Jaufenpass, der sich auf einer Höhe von 2094 Meter befindet. Die geplante Rückreise über Sterzing, Brenner, Innsbruck und Telfs, ließen wir aus um unsere geschundenen Körper vom Vortag im Spabereich des Hotels zu erholen. Einen kurzen Zwischenstopp am Timmelsjoch legten wir aber trotzdem ein um einige Videoaufnahmen mittels Drohne aufzuzeichnen.

Kilometer Leistung: 114km

Dauer: ca. 3h reine Fahrzeit

Schwierigkeit: einfach

Tag 3 28.7.:

Nachdem wir die vergangen Tage immer Richtung Süden unterwegs waren, stand der Norden an diesem Tag im Vordergrund. Vom Hotel aus ging es die Bundesstraße 186 Richtung Ötz entlang. Aufgrund des massiven Reiseverkehrs benötigten wir über eine Stunde um aus dem Tal zu kommen, was unseren Geduldsfaden sehr auf die Probe stellte. Über Telfs ging es weiter Richtung Leutasch und schließlich über die Staatsgrenze Richtung Deutschland/Bayern. Hier wurden wir schlussendlich für unser Durchhaltevermögen im dichten Verkehr belohnt. Wunderschöne Landschaften, perfekte und mit reichlich Grip ausgestattete Straßen erwarteten uns. Nachdem wir Garmisch-Partenkirchen passierten steuerten wir Murnau am Staffelsee an. Leider durchkreuzte eine Baustelle und die daraus resultierende Umleitung unseren Plan und so verlief die Route ein wenig weiter Richtung Norden. Schlussendlich landeten wir dann doch noch bei Kochel am See, wo wir eine Pause einlegten und die Aussicht am See genossen. Nur zu gerne hätten wir uns unserer Lederkombis entledigt aber ohne Badehose wollten wir den anderen Besuchern den Anblick unserer Astralkörper nicht zumuten. Nach einigen Fotos und Blödeleien (siehe Fotos) machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Walchensee. Nicht wissend befuhren wir eine serpentinenartige Straße, die erstens mit 60 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung und zweitens mit einem Überholverbot ausgestattet war. Nur zu gerne wären wir hier etwas zügiger gefahren doch ein Auto vor uns hinderte uns an diesem Vorhaben. Erst als ich und das vor mir fahrende Auto von einer Ducati 999S überholt wurden, war mir klar, dass die Einheimischen wohl die erwähnten Tafeln eher als Hinweis erachteten und nicht in Stein gemeißelt sehen. Diese Hypothese wurde mir auch durch einige entgegenkommenden Bikern bestätigt, die sich in dezentem „Tiefflug“ ihren weg durch die Kurven bahnten. Es sei noch erwähnt, dass es sich bei diesem Abschnitt um den berühmten Kesselberg handelte. Die Info erhielt ich ein paar Stunden später von einem befreundeten deutschen Kollegen via Instagram. Recht herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle für diesen Input! Ab nun ist der Kesselberg für mich gespeichert und ich werde ihn in Zukunft mit der nötigen Motivation und Würde fahren 😉 Der Heimweg führte uns über Mittelwald, Scharnitz zurück nach Österreich wo wir dann die Orte Seefeld und Mösern (und ja der Ort heißt wirklich so ^^) durchquerten bis wir wieder die gleiche Strecke erreichten, die wir für die Anreise fuhren. Ab der Einfahrt ins Ötztal erwischten uns leider einige starke Regenschauer, die die Heimfahrt nicht gerade gemütlich machten. Trotz des feuchten Abschlusses unserer Tour überwiegen die wunderschönen Landschaften und Eindrücke, die wir diesen Tag gesammelt haben. Bayern ist definitiv eine erneute Reise wert!

Kilometer Leistung: 288 km

Dauer: ca 5h 30min reine Fahrzeit

Schwierigkeit: einfach

Tag 4 29.7.: I wü no net ham…

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei… So singt es Stephan Remmler und so ging auch unser Urlaub dem Ende zu. Schön wars, alle sind sitzen geblieben, das Wetter war bis auf einen kleinen Ausreißer auf unserer Seite. Herz was willst du mehr? Natürlich wieder nach Südtirol fahren! Wir kommen sicher wieder! Und bis es soweit ist, haben wir noch genug Videomaterial zur Verfügung, das es zu analysieren und zu bearbeiten gibt. Videos von den Ausfahrten werden folgen, sobald ich Muse und Motivation gefunden habe.

In diesem Sinne DANKE an alle Beteiligten für die lustige und lässige Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Auf eine baldige Wiederholung!